Ziele setzen, Prioritäten definieren, Pläne umsetzen. Die drei wichtigsten Punkte, um effektiv und effizient zu arbeiten, ohne sich selbst auszupowern. Wesentlicher Bestandteil des Selbstmanagements ist die Planung von Pausen. Nicht durch Hetze, sondern durch einen ausgeglichenen Tagesablauf erreicht man seine Ziele.
Hierzu eine kleine, Ihnen vielleicht bekannte Geschichte: Til Eulenspiegel ist auf dem Weg in die Stadt. Da fliegt ein Pferdegespann mit einem Bauern heran. „Bursche, wie komme ich am schnellsten in die Stadt?", fragt der Bauer, nachdem er mit wüstem Zug die Pferde gestoppt hat. Til antwortet: „Indem Ihr langsam fahrt, Herr." „Du Tor", antwortet der Bauer, lässt die Peitsche knallen und rast davon. Nach einer Stunde der Wanderschaft, kurz vor der Stadt, traut Til seinen Augen kaum. Das Pferdegespann steht am Wegesrand mit gebrochenem Rad. (Gekürzte Version)
Tempo begrenzen - Ziele erreichen
„Wer schnell ist, ist auch schnell am Ende", meint nicht nur Wirtschaftspädagoge und Zeitforscher Karlheinz Geißler in seinem Buch „Vom Tempo der Welt" (Verlag Herder). Im Folgenden wird anhand von fünf Punkten erläutert, wie man der täglichen Hetze etwas entgehen kann und dabei trotzdem seine persönlichen Ziele erreicht. Ruhe und Muße sind kein Hinderungsgrund, sondern Grundvoraussetzung um Ziele zu erreichen.
- Am roten Faden orientieren
Machen Sie sich bewusst, was Sie tun. Formulieren Sie Ziele und setzen Sie Prioritäten. Beurteilen Sie geplante Aktivitäten danach, ob diese Ihre Ziele unterstützen. Versuchen Sie, in Ihrer Tagesplanung einen roten Faden zu definieren und sich an diesem zu orientieren. Das macht Ihr tägliches Tun bewusster, lässt Sie effektiver werden und hilft Ihnen, Ihre Ziele mit einem Lächeln auf den Lippen zu erreichen.
- Keep cool - bei Wartezeiten und Pausen
Eine Pause ist ein Frischmacher. Gönnen Sie sich Ihre Ruhepausen und lassen Sie einfach mal die Seele baumeln. Beobachten Sie, was um Sie herum passiert und seien Sie offen für Neues. Die neuen Plakate an der Bushaltestelle, die Vielfalt der Blattfarben im Herbst oder die neuen Bilder in der Bürolobby. Kurz, lassen Sie Ihre Gedanken schweifen und träumen Sie. Ihr Akku lädt sich automatisch auf und Sie starten entspannt in den verbleibenden Tag.
- Dem eigenen Rhythmus folgen
Gegen den eigenen inneren Rhythmus geht nichts. Analysieren Sie, wann Sie welche Tätigkeiten am besten und effektivsten erledigen können. Beobachten Sie sich selbst und befragen Sie Ihr Umfeld. Sie werden überrascht sein, wenn sich Ihr persönlicher Rhythmus herauskristallisiert und noch überraschter, wenn Sie merken, wie viel effektiver Sie werden, wenn Sie diesem Rhythmus folgen.Ein authentisches Bekenntnis und die daraus gewonnene Konsequenz: „Früher bin ich morgens gelaufen und habe mir für abends noch private Dinge wie Briefe schreiben und sonstige Arbeiten vorgenommen. Das mit dem Laufen hat gut geklappt, doch abends war ich häufig kaputt und musste mich regelrecht zwingen, noch etwas im Büro zu erledigen. Dann habe ich meinen Rhythmus analysiert und erkannt, wie kreativ und voller Energie ich am Morgen schon bin. Ich beschloss, meine persönliche Arbeit morgens zu erledigen. Damit war der Druck für den ganzen Tag weg und abends hatte ich keine Mühe, mein Sportprogramm durchzuziehen. Ein gutes Gefühl, meine Ziele erreicht zu haben."
- Nicht zuviel auf einmal machen wollen
Wie Hirnforscher herausgefunden haben, schwächt das gleichzeitige Erledigen von zwei Tätigkeiten (Multitasking) unsere Konzentrationsfähigkeit. Dies führt dazu, dass zumeist beide Tätigkeiten nur mittelmäßig erledigt werden. Gleichzeitiges Telefonieren und Lesen von E-Mails verlängert zum Beispiel die Dauer des Telefonats und führt meist dazu, dass nur die Hälfte des Gesagten wahrgenommen wird. Kurz gesagt, Sie verlieren durch Multitasking Zeit, Qualität und Konzentration. Ergo: Eines nach dem anderen erledigen.
- Entspannen Sie „bewusst aktiv" statt „reaktiv"
Entspannen Sie aktiv, indem Sie Ruhephasen und Zeit für sich einplanen. Sie vermeiden dadurch aufkommende Hetze, werden wieder frisch, behalten den Überblick und bleiben locker. „Reaktiv" entspannen, das bedeutet, erst dann zu entspannen, wenn nichts mehr geht und man sich ausgepumpt fühlt. Mit dieser reaktiven Vorgehensweise bringt man sich lediglich aus dem negativen Bereich zurück in den leicht positiven Bereich; um dann aber wieder recht schnell im negativen Bereich zu landen. Sie fühlen sich trotz Entspannung unzufrieden und Versagen ist letztendlich programmiert. Treten Sie auf die Bremse, entspannen Sie „bewusst aktiv" und bleiben Sie im positiven Bereich Ihrer Leistungsfähigkeit.Nutzen Sie Pausen, folgen Sie Ihrem persönlichen Rhythmus, entspannen Sie bewusst aktiv und lassen Sie sich von niemanden hetzen, denn am Ende des Tages sind Sie allein verantwortlich für Ihre Ergebnisse, aber auch für Ihre Stabilität und Ihr Wohlbefinden.
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